Nicht zu glauben.......
von Susanne Oschinski

Eine Maus aus unserem Y-Wurf, die kleine Alma hat es in die Nähe von Chemnitz verschlagen. Sie har sehr toll junge Besitzer gefunden, die sich super um sie kümmern und auch Erfahrung haben. Die ganze Familie (die auch einen IW besitzt) steht dahinter.
Jetzt habe ich eine mail bekommen, dass sie einen kleinen Whippet, der 4 Monate ist aus dem Tierheim dazu genommen haben und alles super läuft. Alma ist happy einen Freund zu haben und auch sonst ist bereits alles wohl überlegt - von wegen zwei junge Hunde und Rüde/Hündin. Da habe ich mit Ihnen gesprochen, das ist nicht das Thema. Der Züchter ist leider nicht bekannt.
VIELMEHR:
Der kleine Mann wurde ins Tierheim gegeben, nach 3 Wochen, weil er beißt!
Natürlich tut er das nicht! Es ist ein Welpe/Junghund der lernen muss, wie er seine Zähne einsetzt.
Es ist für den Welpen ungemein schwer zu verstehen, dass er seine Schnauze überhaupt nicht einsetzen darf. Ungefähr so, als würde man einem Kleinkind verbieten, beim Spielen die Hände zu benutzen. Ein Welpe muss lernen eine Beißhemmung zu entwickeln, das ist völlig normal.
Als Besitzer muss man mit ihm trainieren, so wie er das in der Natur mit seinem Geschwister oder seinen Eltern üben würde und dabei lernt.
Gründe für das Beißen bei Welpen sind:
Spieltrieb:
Für deinen Welpen ist das Beißen oft nur ein Spiel. Sinnvoll ist es, ihm Gegenstände anzubieten, mit denen er spielen und auf denen er auch herumkauen darf. Gleichwohl muss er lernen, dass nicht jeder Gegenstand auch zum Spielen geeignet ist.
Milchzähne:
Bei Welpen wachsen die Milchzähne, ab der vierten Lebenswoche. Der Umgang mit den spitzen Zähnchen will erst erlernt werden – als Züchter kann ich davon ein Lied singen. Die kleinen spitzen Welpenzähne sind wirklich sehr unangenehm. Aber da muss Mensch durch.
Soziale Regeln lernen: Der abgestufte Einsatz der Zähne gehört für Hunde zum sozialen Miteinander dazu, ähnlich einer Berührung unter Menschen. Das beginnt schon in den ersten Lebenswochen, wenn dein Welpe mit seinen Geschwistern tobt. Wenn er dort mal zu fest zubeißt, kriegt er von seinen Geschwistern entsprechendes Feedback – und erlernt so seine natürliche Beißhemmung.
Zahnwechsel: So ab dem 4 Monat werden die Milchzähne nach und nach durch „richtige“ Zähne ersetzt. Während des Zahnwechsels hat der Hund Schmerzen. Beim Herumkauen auf Gegenständen wird das Zahnfleisch massiert, was wiederum die Schmerzen des Zahnwechsels lindert.
Richtiges Reagieren auf Bisse
Wenn Ihr Welpe beißt, sollten Sie folgendermaßen reagieren:
Machen Sie einen hohen Schmerzlaut oder ein “Aua!”, um den Welpen zu unterbrechen
Beenden Sie sofort das Spiel und wenden Sie sich ab
Verwenden Sie klare Kommandos wie “Nein” oder “Stopp”
bieten Sie Alternativen an, in die er beißen kann
Natürlich kann man in der Welpenerziehung als Neuling viele Fehler machen. Die häufigsten sind:
Falsches Timing - die Tat und das Bestrafen liegen zu weit auseinander, sodass der Welpe den Zusammenhang nicht verstehen kann. Wenn er beißt, dann müssen Sie schnell reagieren, der Welpe muss den Zusammenhang zwischen seinem unerwünschten Handeln und seiner Zurechtweisung verstehen können.
Der Hund ist kein Mensch - auch wenn man bei Whippets gerne leicht in die Gefahr kommt sie als etwas Besonderes und "Außerirdisches" zu sehen und zu behandeln. Letztendlich sind sie doch Hunde - wenn auch sehr manipulativ, stur und mit einem großen schauspielerischen Talent versehen. Es müssen also schon gewisse Regeln aufgestellt werden, an die der Hund sich zu halten hat - nicht er sollte bestimmen, wo es langgeht!
falsche Körpersprache - als neuer Besitzer sollte man sich mit der Körpersprache von Hunden auseinandersetzen. Wie soll ein Welpe plötzlich der Mensch und dessen Körpersprache verstehen und umgekehrt. Ich empfehle dazu sich mal ein geeignetes Buch über die Körpersprache der Hunde zu kaufen.
Aber ganz wichtig: Bitte KEIN Nacken schütteln, auf den Boden runterdrücken oder zurück beißen! Sowas gehört in die Mottenkiste der Welpenerziehung zu Rohrstock und Watschenbaum. Die Beißhemmung mit Welpen zu trainieren, funktioniert nicht an einem Tag. Sie werden es sicher mehrfach wiederholen und üben müssen.