Die Übergangsphase

von Susanne Oschinski

Entwicklungsphasen der Hundewelpen
3. Die Übergangsphase
Die Übergangsphase bezieht sich auf die dritte Lebenswoche des Hundewelpen. In dieser Phase öffnen sich vollständige die Augen und Ohren (zwischen dem elften und fünfzehnten Tag). Die Augen der Welpen öffnen sich immer zuerst im inneren Augenwinkel und erscheinen bei allen Welpen anfangs blaugrau. Ein richtiges „Sehen“ ist zu Beginn noch nicht möglich. Man kann jedoch erkennen, dass das audiovisuelle System von Tag zu Tag an Kapazität gewinnt.
Auch die neurologischen Funktionen zeigen eine ständige Verbesserung: unter anderem an den immer gezielter werdenden Bewegungen wird die zunehmend bessere Koordination der Muskulatur deutlich. Die Nervenfasern werden in dieser Zeit mit Myelinscheiden, vereinfacht gesagt mit Isolierungen, versehen. Dies beginnt zuerst am Kopf und schreitet dann über den Rumpf bis hin zum Schwanz fort. Man erkennt dies daran, dass der Welpe zuerst seinen Kopf heben und halten kann, danach die Vorderextremitäten zu koordinieren lernt und zum Schluss seine Hinterbeine in Position unter den Körper bringen kann
In dieser Phase brechen die ersten Milchzähne durch, der Welpe kann seine Körpertemperatur regulieren und kann selbstständig Kot und Urin abzusetzen. Auf Grund der Tatsache, dass der Hundewelpe nun mit spitzen, nadelartigen Milchzähnen ausgestattet ist, kommt es ab der Übergangsphase zur ersten Entwicklung der Beißhemmung. Die Beißhemmung des Hundes ist also nicht angeboren sondern wird erlernt. Ein Welpe, der beim Spiel zu grob wird, lernt, dass es besser ist rechtzeitig aufzuhören, da er ansonsten mit einer Gegenattacke seines Gegenübers rechnen muss
In der Übergangsphase beginnen die Hundewelpen, sich aktiv mit ihrer belebten und unbelebten Umwelt auseinanderzusetzen. Sie treten mit der Mutterhündin, den Wurfgeschwistern und dem Menschen in Interaktion. Die Welpen wagen sich nach und nach aus der Wurfkiste und fangen an, selbstständig zu fressen. „Die Welpen können nun selbstständig, ohne Bauchmassage bzw. Lecken durch die mütterliche Zunge, harnen und koten. Ihre Sinnesleistungen und Bewegungsmöglichkeiten sind insgesamt ‚erwachsenenähnlicher„ geworden.
 

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